Neben weltbekannten Agenturen in der Fashion-Industrie oder milliardenschweren Plattenlabels sind Agenturen für Schauspieler, Statisten und Sprecher eher unbekannt in der Öffentlichkeit. Das liegt unter anderem daran, dass bereits namhafte Film- oder Fernsehschauspieler oft von eigenen Managern vertreten werden, die individuell betreuen und arbeiten. Professionelle Agenturen für Darsteller unterscheiden sich zudem je nach Branche: Theater, Fernsehsender, Produktionsfirmen oder Radio haben meist ihre eigenen Angestellten zur Künstlervermittlung. Daher sind Agenturen vor allem für junge, neuentdeckte und aufstrebende Schauspieler relevant, um sich einen Namen zu machen, Kontakte zu knüpfen und neue Gelegenheiten zu nutzen.
Entwicklung von Schauspielverbänden
In Deutschland hat sich die Schauspielerei mit dem Aufkommen des Films im frühen 20. Jahrhundert stark gewandelt: Lag früher der Fokus mehr auf fast schon extravaganter Ausdruckskraft von Stimme, Mimik und Gestik auf der Theaterbühne mit stets aktivem Publikum, liegt heute mehr Wert auf einer naturalistischen Darstellung. Durch Kameraeinstellungen, musikalische Untermalung oder bestimmte Belichtung und andere technologische Effekte kann mit sehr wenig doch sehr viel Wirkung beim Zuschauer erzielt werden.
In Deutschland gibt es seit 1990 den Verband Deutscher Schauspieler-Agenturen sowie den mehr auf Theater fokussierten Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater. Diese eingetragenen Vereine vertreten die Interessen von Schauspielern in allen Branchen. Derartige Verbände beschäftigen sich allerdings meist nur mit Berufs-Schauspielern. An Theatern sind oft Künstler nebenberuflich oder gar ehrenamtlich tätig.
Das Berufsbild
Das Image der Schauspiel-Welt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wenig verändert: es gilt nach wie vor das Klischee-Bild einer Künstlerwelt, die sehr speziell und abgehoben lebt. Dabei ist es für die öffentliche Wahrnehmung essentiell, wo man arbeitet. Denn einem Schauspieler am Theater hängt im Vergleich zu großen Film- oder Fernsehproduktionen viel mehr das Image des mittellosen Künstlers an.
Dabei hängen die Verdientsmöglichkeiten eines Bühnenkünstlers sehr von Namen und Größe einer bestimmten Theaterinstitution ab. Beim Film dagegen ist es entscheidend, wie viel Text gesprochen wird und wie viel Kamerapräsenz ein Schauspieler hat. Es gibt also, wie in jedem anderen Beruf auch, individuelle Unterschiede.